Dr. Barbara Steingießer: Luxus & Lifestyle – Weimar und die weite Welt

Phantastische Bibliothek, Turmstraße 20

Vortrag von Dr. Barbara Steingießer (Düsseldorf): Luxus & Lifestyle – Weimar und die weite Welt

Das „Journal des Luxus und der Moden“ (1786–1827)

Abbildung: (c) Wikipedia

Dass Weimar nicht nur eine Stadt der Klassik, sondern auch eine Design-Stadt ist, verdankt es dem Bauhaus. Aber was haben Weimar und Goethe mit der Modewelt zu tun? – Das Journal des Luxus und der Moden, das erste Lifestyle-Magazin Deutschlands, das von 1786 bis 1827 über die neueste Mode aus Paris und London sowie über Einrichtungstrends berichtete, hatte seinen Verlagssitz nicht etwa in Berlin oder in einer Messestadt, sondern in der kleinen Residenz Weimar.

Der bebilderte Vortrag präsentiert die handkolorierten Hefte und zeigt am Beispiel alter und neuer Luxusgüter, wie manch ein Trend von damals das Design von heute inspiriert. In Wetzlar, noch dazu im Werther-Jahr 2024, darf ein Exkurs zur „Werthermode“ nicht fehlen.

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Dr. Barbara Steingießer studierte Germanistik, Philosophie und Kunstgeschichte an der Universität Bonn. 1994 erhielt sie ein Stipendium der Stiftung Weimarer Klassik zur Mitarbeit an der historisch-kritischen Schiller-Nationalausgabe. Nach ihrer Promotion machte sie sich als freie Autorin und Kulturjournalistin selbstständig.

 Dr. Bertold Heizmann: Werther 250. Alte und neue Leiden

Phantastische Bibliothek, Turmstraße 20

Vortrag von Dr. Bertold Heizmann (Essen): „Werther 250. Alte und neue Leiden“

Die Leiden des jungen Werthers, hier die 2. Auflage von 1775!

Der „Werther“ hinterlässt nicht nur in der Literaturgeschichte eine breite Spur, sondern auch in anderen Disziplinen: So spricht man in der Sozialpsychologie vom „Werther-Effekt“ und meint damit die „Nacheiferung“ des Suizids. Aber basiert dieser Ausdruck, der nicht mit dem „Wertherfieber“ verwechselt werden darf, möglicherweise auf einem fatalen Irrtum? Goethes eigene Äußerungen lassen Zweifel aufkommen. Eine Fülle von Fehldeutungen, Nachbildungen, Parodien folgte dem Erscheinen seines Romans vor 250 Jahren, und schon bald war Goethe „das Ausgraben und Sezieren [s]eines armen Werther so satt“, wie er am 7. März 1775 schrieb.

Dr. Bertold Heizmann, promovierter Literaturwissenschaftler und Vorsitzender der Goethe-Gesellschaft Essen, geht der wechselvollen Rezeption des  „Werther“-Romans nach und versucht aufzuzeigen, wie jede Generationvon der Goethezeit über Ulrich Plenzdorf bis heutesich den Stoff aneignet, umformt, verfremdet und ihn lebendig hält, indem sie eigene Pointen setzt.

 

Jahreshauptversammlung für das Geschäftsjahr 2023

Phantastische Bibliothek, Turmstraße 20

Jahreshauptversammlung für das Geschäftsjahr 2023

Tagesordnung:

  1. Bericht der Vorsitzenden
  2. Bericht der Schatzmeisterin und der Kassenprüfer
  3. Nachwahl eines Kassenprüfers
  4. Anträge

Anträge zur Beschlussfassung in der Jahreshauptversammlung sind bis spätestens 1. März 2024 beim Vorstand einzureichen.

  1. Anfragen und Verschiedenes

Diese Ankündigung gilt als satzungsgemäße Einladung, da die vorliegende Programmübersicht an alle Mitglieder verschickt wird.

Im Anschluss an die Jahreshauptversammlung: 

Vortrag von Dr. Bertold Heizmann (Essen): „Werther 250. Alte und neue Leiden“

Der „Werther“ hinterlässt nicht nur in der Literaturgeschichte eine breite Spur, sondern auch in anderen Disziplinen: So spricht man in der Sozialpsychologie vom „Werther-Effekt“ und meint damit die „Nacheiferung“ des Suizids. Aber basiert dieser Ausdruck, der nicht mit dem „Wertherfieber“ verwechselt werden darf, möglicherweise auf einem fatalen Irrtum? Goethes eigene Äußerungen lassen Zweifel aufkommen. Eine Fülle von Fehldeutungen, Nachbildungen, Parodien folgte dem Erscheinen seines Romans vor 250 Jahren, und schon bald war Goethe „das Ausgraben und Sezieren [s]eines armen Werther so satt“, wie er am 7. März 1775 schrieb.

Dr. Bertold Heizmann, promovierter Literaturwissenschaftler und Vorsitzender der Goethe-Gesellschaft Essen, geht der wechselvollen Rezeption des  „Werther“-Romans nach und versucht aufzuzeigen, wie jede Generationvon der Goethezeit über Ulrich Plenzdorf bis heutesich den Stoff aneignet, umformt, verfremdet und ihn lebendig hält, indem sie eigene Pointen setzt.

 

Dr. Johannes Saltzwedel: „Werthers Welt“

Phantastische Bibliothek, Turmstraße 20

Dr. Johannes Saltzwedel (Hamburg): „Werthers Welt“

„Werther“ in seiner EpocheStreifzüge durch das Jahr 1774

Wie sah die Welt aus, als vor 250 Jahren „Die Leiden des jungen Werthers“ erschienen? Was beschäftigte Goethe und seine Zeitgenossen, worüber diskutierte man? Da gab es erfrischende Form-Experimente in Literatur und Musik, aber auch bedeutende Wissenschafts-Taten, kühne Erkundungsfahrten in entlegene Winkel des Erdballs – und neben überzeugtem Aufklärerfleiß manch dreiste Scharlatanerie.

Dem überfeinerten Rokoko nach französischen Vorbildern stellen Jüngere eine neue Unmittelbarkeit gegenüber, die gängigen Vernunftlehren misstraut; gerade weil kein großer Krieg die Aufmerksamkeit bündelt, beginnen allenthalben Zweifel zu nagen, im Privaten wie in der politisch-gesellschaftlichen Sphäre. Mittendrin erlebt der junge Goethe Prominenz im Kurbad, christliche Sinnsucherei, freche Nachdrucker – und lernt schließlich seinen künftigen Arbeitgeber kennen.

Dr. Johannes Saltzwedel, geb. 1962, ist Kulturhistoriker und Goethe-Sammler in Hamburg. Sein Vortrag beruht auf seinem unlängst erschienenen Buch „Werthers Welt“. Unter diesem Titel findet auch über das ganze Jahr 2024 eine monatlich wechselnde Ausstellung im Handschriftenstudio des Frankfurter Goethehauses statt. https://frankfurter-goethe-haus.de/ausstellung/-/werthers-welt-das-werther-jahr-1774/1336, siehe Ausstellung im Handschriftenstudio des Frankfurter Goethe-Museums

Zur freundlichen Beachtung: Dieser Vortrag findet ausnahmsweise an einem Mittwoch statt.

Neujahrsempfang 2024: 275 Jahre Goethe – 250 Jahre Werther – 50 Jahre Wetzlarer Goethe-Gesellschaft

Alte Aula, Obertorstraße 20, Wetzlar

  • 275. Geburtstag von Johann Wolfgang von Goethe
  • 250 Jahre „Die Leiden des jungen Werthers“
  • 50 Jahre Wetzlarer Goethe-Gesellschaft

Im Jahr 2024 feiern wir drei Jubiläen auf einmal: Johann Wolfgang Goethe wird vor 275 Jahren in Frankfurt am Main geboren, sein Briefroman „Die Leiden des jungen Werthers“ erscheint vor 250 Jahren auf der Leipziger Buchmesse, und die Wetzlarer Goethe-Gesellschaft wird vor 50 Jahren mit dem Zweck gegründet, „die universale Gedankenwelt Goethes lebendig zu erhalten“. Dies alles feiern wir im Rahmen unseres Neujahrsempfangs. Besonders freuen wir uns, dass die Direktorin des Freien Deutschen Hochstifts und des Deutschen Romantik-Museums in Frankfurt, Frau Prof. Dr. Anne Bohnenkamp-Renken, ihre Mitwirkung zugesagt hat.

Programm:

Begrüßung durch den Vorstand
Grußworte der Stadt Wetzlar

Vortrag: Anne Bohnenkamp-Renken (Frankfurt): Aus der Erfolgsgeschichte eines Kultbuchs – „… mein Herz von Grund auf zu erschüttern

Musikalische Überraschung. Joachim Eichhorn (Wetzlar)

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Im Anschluss sind Sie herzlich eingeladen zum Gespräch bei Sekt und Wein und Goethe-Pastetgen.

Das Programm finden Sie auch unter dem Link 2024 GG-Wetzlar_50Jahre_web

Goetheschule:  „Ich muss Ihnen schreiben, liebe Lotte!“

Lesungen und Kurzvorträge:  „Ich muss Ihnen schreiben, liebe Lotte!“ – Briefkultur um 1800

Zum Jahresabschluss findet unsere Veranstaltung an einem sehr besonderen und für uns gänzlich neuen Ort statt: In der Mediothek der Goetheschule Wetzlar sind wir Gäste einiger dort tätiger Lernenden und Lehrenden. Sie erzählen uns vom Briefeschreiben in der Goethezeit und rezitieren ausgewählte Werke. So hören wir aus dem privaten und literarischen Briefwechsel Goethes mit Christiane Vulpius, Charlotte von Stein u. A. oder aus Goethes Briefroman „Die Leiden des jungen Werther“.

Georg Weigand, wissenschaftlicher Volontär bei den städtischen Sammlungen Wetzlar, gibt uns gleichzeitig einen Einblick in die Briefkultur um 1800 unter dem Aspekt „Schreibkultur zwischen ‚Werther‘-Roman und Briefsteller“. Die Bedeutung des Briefverkehrs in der Zeit um 1800 kann dabei kaum hoch genug geschätzt werden; Briefe waren nicht nur ein Mittel, um Nachrichten auszutauschen, sondern hielten Verbindung zwischen Menschen, die weit entfernt waren. „Goethe hat wohl annähernd 24.000 Briefe bekommen. Etwa 20.000 mag er selber geschrieben haben – an mehr als 1.700 verschiedene Adressaten.“ (Albrecht Schöne)

Nach der Veranstaltung haben interessierte Mitglieder unserer Goethe-Gesellschaft zusätzlich die Gelegenheit, in einer halbstündigen Führung die 2021 neueröffnete Wetzlarer Goetheschule kennen zu lernen.

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Anmeldungen werden erbeten bei Angelika Kunkel, Tel. 06441 – 42114 oder per E-Mail an: vorstand@wetzlarer-goethe-gesellschaft.de. Treffpunkt ist der Haupteingang der Goetheschule, Aufzüge sind vorhanden, Parkmöglichkeit besteht vor dem Europabad.

 

 

Die Zukunft der Goethe-Gesellschaften im Dialog

Phantastische Bibliothek Wetzlar, Turmstraße 20

Vortrag von Dr. Hannes Höfer (Weimar): Die Zukunft der Goethe-Gesellschaften im Dialog

50 Jahre, nachdem sich im Dezember 1973 eine Handvoll Goethefreunde und -freundinnen im Wohnzimmer von Frau Dr. Hanny Pfeiffer trafen und beschlossen, in Wetzlar eine Goethe-Gesellschaft zu gründen, möchten wir mit Ihnen bei Tee und Gebäck ein paar Erinnerungen an die vielen gemeinsamen Jahre und Unternehmungen austauschen. Anschließend wird uns Dr. Hannes Hoefer von unserer „Muttergesellschaft“ in Weimar in einem Vortrag über die weltumspannende Idee der Goethe-Gesellschaften berichten. Die Gesellschaft in Weimar hat sich dabei der Aufgabe verschrieben, „Goethe in seiner gegenwärtigen Bedeutung zur Geltung zu bringen“.

Doch wie zeitgemäß ist diese Aufgabe, denn welche Bedeutung besitzt Goethe gegenwärtig noch? Wie ließe sich die Aufgabe heute angehen? Und wen will man auf welchen Wegen erreichen? Dr. Hannes Höfer ist seit Mitte 2022 Geschäftsführer der Goethe-Gesellschaft in Weimar und spricht über die zukünftige Ausrichtung der Gesellschaft und ihre Pläne.

 

Wolfgang Bunzel: Spielarten des romantischen Märchens

Phantastische Bibliothek Wetzlar, Turmstraße 20

Vortrag von Prof. Dr. Wolfgang Bunzel (Frankfurt): Spielarten des romantischen Märchens

 Novalis, Ölgemälde von Franz Gareis, um 1799.

 „Wenn wir heute von Märchen sprechen, dann denken wir meist nur an einen Typus wunderbarer Geschichten, nämlich die allseits bekannten ‚Kinder- und Haus-Märchen‘ der Brüder Grimm. Die Romantiker haben sich aber schon vor den Grimms für Märchen interessiert. Der Vortrag stellt die wichtigsten Spielarten des romantischen Märchens vor und geht dabei auf Texte von Novalis, Ludwig Tieck, Clemens Brentano, E.T.A. Hoffmann und Bettine von Arnim ein. Dabei wird erkennbar, wie vielfältig die Märchenproduktion in der Romantik tatsächlich war.“ (W. Bunzel)

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Nach dem Studium der Germanistik, Komparatistik und Philosophie an den Universitäten Regensburg und München promovierte Wolfgang Bunzel mit einer Arbeit über Goethes Veröffentlichungen in Musenalmanachen und literarischen Taschenbüchern. Seit 2007 ist Wolfgang Bunzel Leiter der Forschungsstelle Romantik beim Freien Deutschen Hochstift in Frankfurt.

Thomas und John Armin Sander / Renate von Charlottenburg: Märchen der Romantik

Phantastische Bibliothek Wetzlar, Turmstraße 20

Szenische Lesung und Vernissage:

 „Die zertanzten Schuhe“ – Märchen der Romantik

 Thomas und John Armin Sander / Renate von Charlottenburg

 Zu einem märchenhaften Abend laden uns die Phantastische Bibliothek Wetzlar und der Kulturförderring Wetzlar ein: Mit einem musikalischen Highlight wird die Ausstellung „Romantische Märchen“ der Berliner Künstlerin Renate von Charlottenburg eröffnet, wozu das Duo Thomas und John Armin Sander auf der Grundlage des Grimm’schen Märchens „Die zertanzten Schuhe“ eine szenische Lesung halten werden, die Text und Musik in einen harmonisch-spannungsgeladenen Einklang bringt.

Die Veranstaltung ist der Auftakt zu einem Lesezyklus, der bis in den November 2023 die bekanntesten Märchen von Tieck über Brentano bis Hauff zu neuem Leben erweckt. Umrahmt von den feinen Zeichnungen der Künstlerin Renate von Charlottenburg können Literaturfreunde an sechs aufeinanderfolgenden Donnerstagen jeweils um 19:00 Uhr in die wunderbare Welt der romantischen Kunstmärchen eintauchen. Renate von Charlottenburg, die auch selbst Märchen schreibt, wird zudem am 2. November zum Abschluss der Veranstaltung kommen und eigene Texte lesen.

 

Alle Lesungen im Abonnement kosten 40,– Euro, ermäßigt für Mitglieder der Wetzlar Goethe-Gesellschaft 35,– Euro. Einzelkarte 8,– Euro, ermäßigt 5,– Euro. Anmeldungen sind unter mail@phantastik.eu oder telefonisch unter 06441 – 40010 möglich. Verkauf des Abonnements in der Phantastischen Bibliothek und an der Abendkasse. Zu dieser Veranstaltungsreihe wird eine separate Broschüre erscheinen, erhältlich in der Phantastischen Bibliothek, der Stadtbibliothek oder im Kulturamt.

 

Phantastische Bibliothek Wetzlar, Turmstraße 20

Goethe, Götz und die Gerechtigkeit – Besuch des Reichskammergerichtsmuseums

Reichskammergerichtsmuseum, Hofstatt 19, Wetzlar 

Goethes 274. Geburtstag

Goethe, Götz und die Gerechtigkeit – Besuch des Reichskammergerichtsmuseums

Vor 250 Jahren erschien Goethes Ritterdrama „Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand“, das ein ganz neues Theater- und Lesepublikum anzog. Die Vorsitzende des Wetzlarer Geschichtsvereins, Oda Peter, erzählt uns von „Goethe, Götz und der Gerechtigkeit“, wir können uns in der Ausstellung umsehen und sitzen anschließend noch bei einem Glas Wein im Museumshof.

Anmeldungen werden erbeten bei Angelika Kunkel, Tel. 06441 – 42114 oder per E-Mail an: vorstand@wetzlarer-goethe-gesellschaft.de.

„Es ist eine Wollust, einen großen Mann zu sehn.“ (J. W. v. Goethe „Götz von Berlichingen“, Erster Akt/ Herberge)

Der junge Götz. Porträt nach einem Gemälde von 1535. (c) Wikipedia