Zur Konstruktion des Fremden in den Märchen Wilhelm Hauffs
Die Märchen Wilhelms Hauffs gehören, anders als die übrigen Texte jenes enorm produktiven Autors, der 1817, nicht einmal 25-jährig starb, zum auch heute noch populären Bestand der Literatur der Goethezeit. Ihre spezifische Anlage in Form von Märchen-Almanachen ebenso wie ihre besondere erzählerische Einkleidung verdanken sie nicht zuletzt der extrem restriktiven Zensurpolitik im Gefolge der Karlsbader Beschlüsse von 1819, auf die Hauff bereits zu Beginn seines »Märchen-Almanachs auf das Jahr 1826« in einem programmatisch-poetologischen Meta-Märchen verweist. Die Märchen Hauffs zeichnen sich durch ihre häufig satirisch gehaltene Zeitkritik aus, die Hauff oftmals in exotische Stoffe verpackt, wie z.B. im Märchen vom Kalif Storch.
Dr. Markus May ist Privatdozent und Akademischer Oberrat am Institut für Deutsche Philologie der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Eine Gemeinschaftsveranstaltung mit der Phantastischen Bibliothek Wetzlar